Im Norden von Norwegen

Die nächste Etappe führte mich durch den Norden von Norwegen.

Da in Norwegen die mit am höchsten Lebenshaltungskosten in Europa bestehen, habe ich mich in Finnland nochmal gut mit Lebensmitteln, Getränken und einem vollem Tank ausgestattet. So ging es nach Kilpisjärvi innerhalb von 12 Tagen durch den nördlichen Teil von Norwegen für eine Strecke von knapp 1000 km.

A) Skibotn

Der erste Halt nach Kilpisjärvi war Skibotn. Tatsächlich war dies eine Empfehlung der Besitzerin vom Waschhaus Arctic Laundry in Rovaniemi, wo ich in der Nähe vom Weihnachtsmanndorf meine Wäsche gewaschen hatte und so auch weitere Tipps für die Reise bekomme habe.

Hier in Skibotn am Wasser liegt einer der vielen Fjorde von Norwegen. Man riecht das Salzwasser und die Landschaft sieht durch die Berge ganz anders aus.

Der Blick über den Fjord Lyngen zeigt die tolle Landschaft. Was dabei jetzt nicht rüberkommt, ist der Geruch von salzigem Meereswasser.

Auch bei der Fahrt unterwegs wird deutlich, wie die Straßen nicht mehr einfach geradeaus gehen, sondern sich an die Landschaft anpassen. Wann immer Wasser zu sehen ist, weiß man nicht sofort ob es ein See, ein breiter Fluss, oder ein Teil vom europäischen Nordmeer ist, mit einem Fjord. Sehr beeindruckend ist die wechselseitige Natur.

Unterwegs habe ich noch beim Souvenir-Laden Sami Shop Heia gehalten, aber dort doch nichts gekauft, da es wie schon in den Google Maps Rezension beschrieben, ziemlich teuer ist bei vielen Artikeln.

B) Bjerkvik

Im Bjerkvik Outlet lassen sich hingegen einige schöne Schnäppchen machen. Nun bin ich auch Besitzer norwegischer Bekleidung geworden. Norwegen hat norwegische Kronen als Zahlungsmittel. Bargeld wird kaum noch verwendet und auch kleine Beträge werden problemlos mit Karte bezahlt. Ich musste für die gesamte Zeit kein norwegisches Geld tauschen.

Nach dem Shopping blieb ich direkt vor dem Outlet stehen zur Übernachtung. Eine gute Entscheidung wie sich zeigte, denn ich hatte noch mal Glück und habe erneut die Nordlichter beobachten können. Besonders gelungen finde ich das Foto, wo im Wasser eine tolle Spiegelung zu sehen ist.

C) Fähre Lødingen nach Bognes

In Norwegen muss man sich zwangsweise mit den Fähren beschäftigen, wenn die Straßen nun nicht mehr weitergeht und nur per Schiff eine Weiterreise möglich ist.

Für die Fähren gibt es in Norwegen über sechs verschiedene Arten zu bezahlen. Niemand läuft rum und verkauft Tickets, sondern es gibt Transponder im Fahrzeug für Wohnmobile und LKWs verpflichtend und für Autos freiwillig. Oder das Kennzeichen wird fotografiert und die Rechung kommt dann später per Post. Dazu käme eine extra Gebühr für den Service. Wer sich hingegen bei FerryPay anmeldet, sein Kennzeichen und Kreditkarte hinterlegt, bekommt die Rechung per E-Mail und braucht sich um nichts weiter kümmern. Ich finde das sehr praktisch. Wer allerdings öfter oder länger in Norwegen ist, kann auch die Transponder Variante nehmen, da es hier nochmal Rabatte gibt. Allerdings müsste man sich dann später um die Rückgabe des Gerätes kümmern, um sein Pfand wieder zu bekommen.

D) Tømmerneset

Bei Tømmerneset entdeckte ich prähistorische Rentiere gezeichnet auf eine Felswand und daneben einen schönen Fluss. Im Gespräch mit einer anderen Reisenden bekam ich den Tipp, nicht nur einfach die Bundesstraße E6 zu fahren, sondern auch die Nebenstraßen zu erkunden.

E) Straumen

Zwischen Tømmerneset und Straumen bekam ich eine weitere Seite von Norwegen zusehen: Auf knapp 90 km durfte ich mindestens 15 Tunnel durchfahren. Manchmal war es sehr eng, ohne Mittelstreifen, mal mit Mittelstreifen und dann kam mir ein LKW halb auf meiner Seite entgegen, aber es ist nichts passiert. Dann gab’s dunkle Tunnel mit kaum Beleuchtung und einen Tunnel bei dem Wasser von der Decke durchsickert und auf’s Auto tropft, als wenn es regnen würde.

F) Saltstraumen

Nun hatte ich die Bundesstraße E6 verlassen und folgte der sogenannten Atlantik-Straße. Die Straßen sind nochmal kurvenreicher und teilweise ohne Mittelstreifen zwischen den Bergen entlang. Auf jedenfall viel abwechslungsreicher als die Bundesstraße E6 zuvor.

Bei Saltstraumen ist zu beobachten, wie jeden Tag durch Ebbe und Flut, also alle 6 Stunden, über 400 Millionen Liter Wasser sich durch eine Meeresenge quetschen. Dabei entstehen durch die hohe Wassergeschwindigkeit schöne Strudel im Meer.

G) Tjongsfjorden

Nach einer kurzen Fähre mit 5 Minuten Überfahrt kam ich am Tjongsfjord an. Hier ist das Wasser so still und klar, dass sich die Berge spiegeln.

H) Fähre Jektvik nach Kilboghavn

Die Fähre bei Jektvik fährt zwei verschiedene Richtungen an. Es war etwas seltsam zu beobachten, wie eine Fähre leer losfährt, in der Nähe wartet, während eine weitere Fähre ankommt und Autos rein lässt, die garnicht an der ersten Position der Warteschlange standen. Ausgeschildert ist nichts, aber der Mitarbeiter sprach zu jedem, ob es wirklich nach Rødøy gehen sollte. Ich wollte nach Kilboghavn und eine Stunde später ging es los, mit der Fähre die vorher leer gewertet hatte. Der Fahrplan wird pünktlich eingehalten in Norwegen. Die Bilder zeigen unterschiedlichste Berge, manche bewachsen, manche total kahl. Einer sieht aus wie ein schlafender Hund. Jeder Berg ist anders.

I) Rauvatn

Direkt an der Straße am Rastplatz bei Rauvatn zeigt sich nochmal der Herbst in seinen schönsten Farben. Diesmal ist es kein Fjord, sondern ein Blick über den See Raudvatnet.

Wie hat dir der Bericht gefallen? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Author: admirableadmin

Hello World! Ich bin Andreas Peichert und entwickle und programmiere Software seit 2000. Zurzeit arbeite ich als Senior Solution Architect.

3 thoughts on “Im Norden von Norwegen”

  1. Hast du in Oktober keine Länder besucht Andreas? War Norwegen das Letzte? Oder habe ich etwas verpasst?

    1. Hej Arjen, oh doch, ich habe weitere Länder besucht. Leider ging mir in Schweden mein Laptop kaputt, und in Dänemark war ich auch. Aber die Reiseberichte habe ich nun nachgeholt. Viel Spass beim Lesen 🙂

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