Nach Ostfriesland ging die Reise weiter über die letzten zweieinhalb Wochen durch die Niederlande.
Los ging’s von Deutschland aus vom Campingplatz Neuengland. Ansich ein schöner Ort, es hat aber kuriose Regeln. Ausdruck zum Lesen an der Wand (“dies ist kein Hotel Mama” und “Klobürste ist zum benutzen da”) dazu muss man noch sein eigenes Kilopapier mitbringen. Warmwasser zum Duschen wird wirklich pro Liter mit einer Karte abgerechnet. Irgendwie typisch deutsch 😉
Bourtange
Die Festung Bourtange ist an der niederländischen Grenze zu Deutschland (Danke Arjen für den Tipp). Früher diente die Festung zur Verteidigung und wurde noch nie eingenommen. Dann ist sie verfallen und Bauern haben das Land begradigt und genutzt. Bis es wieder wie damals aufgebaut wurde, als heutige Touristenattraktion, dauerte es einige Zeit. Parken ist kostenlos vor dem Eingang möglich und ansich kann das Dorf auch so, also kostenlos, besucht werden.
Dennoch lohnt sich der Eintritt für 5 Museen die dann besucht werden können im Dorfzentrum. Hier ist viel über die Geschichte, Religion, Krieg und das Leben der Menschen und Tiere aus der Region zu erfahren.
Emmeloord
Interessant fand ich in den Niederlanden die Vorliebe für Kreisverkehre anstatt Ampeln. Und eine Überraschung ist, dass die größeren Straßen für Moped und Traktoren gesperrt sind, und meist parallel dazu dann eine weitere kleine Straße führt, für die langsameren Verkehrsteilnehmer und Fahrradfahrer. Um die Landschaft zu sehen, hab ich anfangs die Autobahn vermieden und bin auf sehr schmalen Straßen vorangekommen.
Amsterdam
Da das wilde Übernachten auf Parkplätzen innerhalb von Amsterdam nicht erlaubt ist, war ich vier Tage bei dem Camping Zeeburg Amsterdam. Dort war alles komfortabel gelöst. Angefangen von einer online Reservierung und Bezahlung, über eine Möglichkeit das Kennzeichen zu hinterlegen, damit sich die Schranke zum Platz automatisch öffnet. Und Duschen ist unbegrenzt möglich und im Preis enthalten. So funktioniert Urlaub 🙂
Noordwijk
Der Strand von Noordwijk ist eine Reise wert (danke Jan für den Tipp). Leider war an diesem Tag total viel Wind, ja schon fast Sturm, so dass sich nur ein langer Spaziergang am Meer angeboten hat. Über 10km bin ich gewandert. Dabei hatte ich an dem Tag viele male Glück mit dem Wetter. Wann immer ein Unwetter sich entladen hatte, war ich in Sicherheit. Tagelang habe ich noch Sand gefunden in den Schuhen, den Jackentaschen und im Camper Bus überall. Im Strandpaviljoen De Zeespiegel gibt es lecker Kaffee und Kuchen. Eine Pause dort kann ich empfehlen.
Den Haag
Spätestens in Den Haag ist mir aufgefallen, dass die niederländischen Radfahrer sehr diszipliniert sind. Sie zeigen an, wenn sie abbiegen wollen, drängeln sich auch überall vor, aber ohne zu klingeln und ohne einen Unfall zu provozieren. Spezielle Ampeln für Radfahrer gibt es und manchmal zeigt eine Art Zähler die verbleibende Wartezeit als Zahl oder in Form von ausgehenden LEDs an. Die Grünphase für Radfahrer ist unabhängig von der Fußgängerampel und ich hab beobachtet, dass auch mal für alle vier Seiten gleichzeitig für Fahrräder grün war, während die Autos in alle Richtungen rot hatten an einer Kreuzung.
Rotterdam
In Rotterdam war ich für zwei Tage auf dem Campingplatz Stadscamping Rotterdam. Dabei ist eine Vorreservierung nicht nötig, da genügend Platz vorhanden ist.
Gauda
In Gauda war ich kurz, zur Durchreise sozusagen. Am Eingang zur Innenstadt gibt es leckeres Softeis bei Best Burger (ja, wirklich).
Utrecht
Ab jetzt bin ich auch auf der Autobahn gefahren, um flotter voranzukommen. Das die Geschwindigkeitsregelungen in den Niederlanden anders sind als in Deutschland ist klar. Es gibt ein Tempolimit auf der Autobahn und das funktioniert problemlos, da auf manchen Strecken alle nur 100km/h fahren tagsüber.
‘s-Hertogenbosch
Ab jetzt war ich zur Übernachtung nur noch auf Parkplätzen. In ‘s Hertogenbosch gibt es einen schönen See Oosterplas und der Parkplatz ist direkt davor. Bei Dell Angelo gibt’s lecker Döner. Auch wenn ich kaum niederländisch spreche, “alles op het broodje?” konnte ich doch verstehen, entspricht es doch dem bekanntem “mit alles?”.
Eindhoven
In Eindhoven hab ich drei Tage etwas Pause gemacht, viel Radgefahren und spazieren gegangen. Die kleine Mühle steht am Bächlein Dommel und an der Brücke wird das Wasser gestaut. Der Ort ist sehr idyllisch und nur Wasserrauschen und Vogelgezwitscher ist zu hören.
Roermond
Trotz Ostersonntag war in Roermond richtig viel los. Lange saß ich vor der Munsterkerk in der Sonne zum Kaffee trinken und Buchlesen. Das Outlet war voller Geschäfte und Menschen, aber wahrscheinlich war ich der einzige, der an dem Tag nichts gekauft hat – irgendwie hab ich alles.
Maastricht
Die Stadt Maastricht ist die letzte Station meiner Reise durch die Niederlande. Auch hier war viel los in der Innenstadt und im Stadtpark trotz Ostermontag. Das Wetter war auch herrlich.
Okay, der Reisebericht ist jetzt doch etwas länger geworden, aber schreib gern in die Kommentare ob es interessant ist.
Moin Andreas!
So viel du schon gesehen hast!
Falls du nochmals in der Nähe von Den Haag bist, dann lohnt es sich Panorama Mesdag anzuschauen. Dort hat sich ein Maler in 18xx am Strand in einem speziell angefertigten Glas Zylinder gestellt und hat 360° um ihn herum die Landschaft gemalt. Dann wurde der Zylinder in einem Gebäude gestellt und in die Mitte wurde eine Lampe gestellt, so dass seine Skizze nach außen projiziert wurde. Auf den Mauern entstand so eine RIESIGES Gemälde. Man fühlt sich tatsächlich in die Zeit zurück versetzt.
Gruß, Arjen